Hier finden Sie einige Texte, die im Rahmen von 
theoretisch-literaturwissenschaftlichen Auseinandersetungen entstanden. Z.zt. 
ist hier eine Arbeit über Botho Strauß` Stück "Kalldewey Farce" zu lesen. 
Kalldewey Farce ist eine Rezeption des Shakespearschen 
"Sommernachtstraum". Orthographische und formale Mängel 
bitte ich zu übersehen. Danke. 
  
  
  
  
Die Aufklärungskritik  von „Rechts“ 
und  die Hauptaussagen in dem Stück 
„Kalldewey Farce“ von Botho Strauß 
  
  
  
Inhaltsverzeichnis: 
  
  
  
Einleitung Seite 1
1. Szene I Seite 1
1.1 Die Beziehung Mann/Frau in Szene I,1 Seite 1
1.2 Die Beziehung Mann/Frau in Szene I,2 und I,3 Seite 2
1.3 Die weibliche Regression Seite 3
1.4 Die Personen K und M Seite 4
2. Szene II Seite 4
2.1 „Das Leben eine Therapie“ Seite 5
2.2 Kapitalismuskritik von Rechts Seite 5
2.3 Das „Atlantis längst versunkener Obszönitäten Seite 6
2.4       Die pseudosoziale Moral der 
Aufklärung und die 
            
Psychiatriekritik                                                                        
Seite  6 
2.5 Die Funktion Kalldeweys Seite 7
3. Szene III Seite 8
3.1 Der Therapeut als Ersatz Kalldeweys Seite 8
3.2 Die Medienkritik Seite 10
3.3 Kritische Würdigung Seite 10
            
Literaturverzeichnis                                                                   
Seite 10 
  
  
  
  
  
  
  
Einleitung:
Im Folgenden wird versucht, die Intentionen des Schriftstellers Botho Strauß 
in dessen Stück „Kalldewey Farce“ zu eruieren. Systematisch werden das 
Hauptthema 
des Werkes, die moderne Liebesbeziehung und andere wichtige 
Themen, herausgearbeitet. Es wird versucht, Botho Strauß als einen 
Gesellschaftskritiker von 
„Rechts“ zu begreifen, der sich gegen das 
postmoderne, aufklärerisch-rationale Gedankengut wendet und sich auf 
ursprüngliche, mythische Werte besinnt. Strauß 
versucht sich gegen eine 
Linke zu positionieren, welche jede Gesellschaftskritik von Rechts tabuisiert. 
In der Tat ist der „Rechtsintellektuelle“ (Ignatz Bubis) Strauß 
heute, mit 
Blick auf die deutsche Vergangenheit,  ein umstrittener Autor. 
1. Szene I
1.1 Die Beziehung Mann/Frau in Szene I,1
Schon die Überschrift der ersten Szene ist programmatisch für „Kalldewey 
Farce“. Der Satz „Der Schlaf der Liebe gebiert Ungeheuer (S. 7)“ ist dem Maler 
Goya 
entlehnt. Goya sprach jedoch vom „Schlaf der Vernunft“, welcher 
„Ungeheuer“ gebäre. Strauß Änderung schafft nun eine nahezu antagonistische 
Aussage. Liebe ist 
Leidenschaft und diese handelt oft der Vernunft zuwider. 
Botho Strauß klagt hier den modernen Menschen in seiner Unfähigkeit zur 
wirklichen Liebe an. Die Liebe 
wurde nach Strauß eingeschläfert durch die 
Vernunft der Aufklärung (u.a.der 60er Jahre). Das Harmoniestreben der Aufklärung 
zerstörte den pathetischen und nicht 
selten destruktiven Charakter wahrer 
Leidenschaft. Alles ist vordergründig ausgeglichen, harmonisch und von gähnender 
Langeweile, bei genauerem Hinsehen sieht 
man jedoch nach Strauß die 
hierdurch entstehenden Probleme. Es gibt nur noch Beziehungen und keine Liebe. 
Diese Beziehungen meint Strauß also, wenn er von 
„Ungeheuern“ spricht. Die 
Liebe sei zu einer „liberaldemokratischen Einrichtung, chaosfrei und angstfrei“ 
geworden schreibt Strauß in „Paare, Passanten“. Die 
Aufklärung hat die Angst 
des Menschen z.B. vor Naturgewalten durch ihre Ratio beseitigt. Früher wurde die 
Angst durch die Literatur der Romantik ersetzt, heute 
sei die Angst ersetzt 
durch den Pseudothrill des Fernsehens schreibt Marie-Luise Bott. Diesen 
Sachverhalt erkennt Strauß als Mißstand unserer Gesellschaft. 
In der ersten 
Szene tauchen „Der Mann “ und „Die Frau“ auf. Diese beiden Charaktere sind 
Stereotypen für zwei moderne Beziehungspartner. Strauß gibt seinen 
Charakteren hier möglichst wenig Individualität, er legt Wert auf deren 
Austauschbarkeit. Die Partner werden absichtlich selten bei ihren Namen, Hans 
und Lynn, 
genannt.  Der Leser wird so gezwungen, sich mit den 
vorgeführten Personen zu identifizieren. Die erste Szene I,1  kann nur vor 
dem Hintergrund zumindest der 
folgenden Szene I,2 betrachtet werden, in 
welcher deutlich wird, dass der Mann seine Frau mißhandelt. Mit diesem Wissen 
wird dem Leser die Absurdität des 
Eingangsdialoges von Mann und Frau 
deutlich. Die beiden scheinen sich trennen zu müssen, obwohl sie sich lieben. 
Das ist paradox. Außerdem wird die Frau von 
ihrem Mann mißbraucht und 
trotzdem kann sie sich nur schwer von ihm lösen und fleht ihn an: „Halt mich 
fest! Halt mich fest!“. Botho Strauß will bereits hier die 
Krankhaftigkeit 
der modernen Liebesbeziehung klarmachen. Dies ist das primäre Thema seiner 
Farce. Er versucht, die neurotischen Abhängigkeiten  in diesen 
Beziehungsungeheuern herausstellen. Er will Konflikte aufzeigen, die unter 
der Decke der harmonischen, therapierten Beziehung schlummern. Mann und Frau 
sind 
Musiker, was bereits in der ersten Regieanweisung deutlich wird. Strauß 
breitet also auch hier den Mantel der Zivilisiertheit  über die zerrüttete, 
perverse Beziehung. 
Die Mann Hans schlägt seine Frau Lynn, er „läßt den King 
raushängen (S. 35) “ wie M es ausdrückt und ist dennoch völlig abhängig von 
seiner Frau, er sehe ja ohne 
diese „nix! (S.8)“ ist also ohne sie völlig 
hilflos was auch in Szene I,3 deutlich wird, in der er äußert, dass er nichts 
mehr finde, alles sei „umgeräumt“ (S.26) und wo 
er auf die Frage von Lynn ob 
er gearbeitet habe hilflos und verzweifelt antwortet: „Ich habe es versucht, ich 
habe es versucht“ (S.26). Auch in Szene I,1  fleht Hans 
seine Frau an: 
„führ mich noch ein 
                                                                        
-1- 
kleines Stück,... (S.8)“. Der Autor Botho Strauß will mit seinem Paar 
deutlich machen, welche Konflikte sich hinter der Maske des aufgeklärten 
Menschen 
heutzutage abspielen. Er will die Folgen aufzeigen, welche durch 
die überspannte Moralisierung der 60ger Jahre entstanden sind. Der Versuch Mann 
und Frau 
gleichzuschalten ist nach Strauß gescheitert, die ursprünglichen, 
mythischen Attribute von Mann und Frau, deren Antagonismus, lassen sich nicht 
therapeutisch und 
rational einschläfern und zuschütten. Durch diesen Versuch 
entstehen lediglich Ambivalenzen und Neurotizismen. Es entstehen nach Strauß 
gefallene 
Kultleidenschaften. Strauß zeigt mit seinem Paar hier die Chimäre 
der modernen Liebe und deren Widerspruch zur mythischen Wurzel. 
1.2 Die Beziehung Mann/Frau in Szene I,2 und I,3
In Szene I,2 wird deutlich, dass der Mann die Frau mit seinen Perversionen 
quält. Die Frau beginnt ihre Ausführungen mit dem Satz  „Er ist 
Orchestermusiker. Wir 
sind es beide. Er unterrichtet Querflöte an der 
Hochschule. (S. 17)“. Zu Beginn wird also wieder wie in I,1 gezeigt, dass es 
sich bei dem Mann und der Frau um 
normale, gebildete und zivilisierte 
Menschen handelt. Der Leser oder Theaterbesucher, im allgemeinen ein sogenannter 
Bildungsbürger,  kann  nicht umhin, sich hier 
ein Stück weit mit 
den hier vorgeführten Menschen zu identifizieren. Weiterhin kann er die 
Beziehungsproblematik in dem Stück nicht so weit von sich weisen, 
schließlich könnte ja auch in seiner nächsten Umgebung ein potentieller 
Vergewaltiger sein, trotz dessen  kulturellen Gebaren. Das Paar wirkt hier 
sehr viel 
authentischer als in Szene I,1, da der mythologisch-theatralische 
Hintergrund fehlt. 
Der Mann würde sich zuhause „alles herausnehmen, aber 
vorm geringsten Haufen Leute“ bekomme „er weiche Knie.“(S.18). Er kompensiert 
also seine fehlende 
soziale Kompetenz durch Machtausübung. Dieser 
Mechanismus wird hier gezeigt, welcher ein Indikator für die Krankhaftigkeit 
unseres Systems ist. Der Mann 
verbiete seiner Frau auszugehen und ziehe 
sie  „an den Haaren zurück in die Wohnung“(S.18). Außerdem würde sie nach 
Betäubung vergewaltigt und 
„Vergewaltigung war überhaupt an der 
Tagesordnung“ (S.18). Auf die Frage von K, ob sie ihren Mann hasse, antwortet 
die Frau lakonisch mit „Ja“ (S.18). Aber 
schon auf Seite 21 spricht die Frau 
von ihrem Mann als ihrem „Geliebten“. 
Die Frau scheint also ihren Mann 
zutiefst zu verachten und fühlt sich dennoch wie in I,1  zu ihm hingezogen. 
Strauß zeigt hier die scheinbar widersprüchliche 
Abhängigkeit von Mann und 
Frau auf. Diese Abhängigkeit ist zum größten Teil in einem Rollendenken 
begründet. Diese Rollenverteilung ist nach Strauß eine 
Ursprüngliche 
und  Mythische. Der Mann ist rational und  autoritär, die Frau eher 
irrational und sinnlich. Diese ursprüngliche Geschlechterverteilung ist durch 
die 
Aufklärungsversuche  der sozialdemokratischen Linken und deren 
Produkt, die Frauenbewegung, beim modernen Paar nur noch rudimentär vorhanden 
und schafft 
sich  hier in Form von Perversion und Gewalt ein Ventil, 
weil der Mann seine archaischen Rollenansprüche unterdrückt und nicht ausleben 
kann. Dies möchte der 
Schriftsteller hier zeigen.  Der Mann übt hier 
gesellschaftlich verachtete Gewalt aus, die Frau unterwirft sich als Liebende. 
Die Unterwerfung der Frau als sinnliches, 
liebendes Wesen ist nach Strauß 
ein mythischer Urtrieb, der hier durch die Tabuisierung der Gesellschaft 
überspitzt und farcenhaft hervorbricht. Die vorgeführte 
Eruption ist 
selbstverständlich keine Natürliche, sondern ein Resultat der verlogenen 
„political correctness“ der Aufklärung. 
Dies macht Strauß besonders deutlich 
in dem Gespräch über Fußball. Als der Mann Hans in Gegenwart der Frau Lynn mit K 
über Fußball redet, empört sich die 
Frau: „Du redest mit ihr über Fußball? 
Das war doch immer zwischen uns verpönt“ (S. 31). Hans bricht hier aus der 
Erwartung der aufgeklärten, scheinbar 
emanzipierten  Frau, aus ihrem 
Rollenklischee aus, er redet mit Frauen über Fußball. Hier zeigt sich auch die 
widersprüchliche  Erwartung Lynns in Bezug auf den 
Mann. Sie wünscht 
sich auf der einen Seite einen kultivierten, nicht über Fußball redenden Softie, 
andererseits erwartet sie den starken Mann mit seiner starken 
„Hand“, der 
sie festhält und die sie tröstet („Tröste 
mich, gib deine Hand!“ Rede , rede 
zu mir“ S.32). Dann wiederum  haßt sie eben diese starke Hand, welche sie 
mißhandelt. Das Autoritäre ist ein typisch 
männliches Attribut, welchem die 
Frau sich un 
                                                                        
-2- 
terwirft. Sie möchte das der Mann  „zu“ ihr redet, nicht mit ihr. 
Sie verlangt geradezu nach einem 
imperativen Wortlaut. Die Frau ist  
mehr als sie möchte in ihrem Rollendenken verhaftet, sodass sie die männliche 
Gewalt zwar ablehnt, aber unbewußt auch genau 
diese, in geschwächter Form, 
erwartet. 
Das Unbewußte muß  hier als das Ursprüngliche verstanden 
werden. Strauß will hier wieder die Überreste der weiblichen Rollenerwartung 
aufzeigen und die 
Ambivalenz zwischen bewußter und unbewußter Erwartung der 
Frau deutlich machen. Es ist „die Verhöhnung des Eros, die Verhöhnung des 
Soldaten, die 
Verhöhnung von Kirche, Tradition und Autorität“ (Strauß, 1993) 
welche die Verlogenheit in der modernen Gesellschaft bewirkt, so Strauß in 
seinem Essay 
„Anschwellender Bocksgesang“. Die Frau genießt und benötigt 
ihre  Machtspielchen, was in dem Dialog auf Seite 32 bis 34 besonders 
evident erscheint. Das 
Gespräch zwischen Mann und Frau folgt hier einem 
scheinbar ritualisiertem Schema. Der Mann ist hier der Dominierende, die Frau 
erniedrigt sich und ermöglicht so 
dem Mann eine Überlegenheitsposition 
einzunehmen. Dies erotisiert sie geradezu, sie geilt sich auf an ihrer 
Unterlegenheit, wobei Botho Strauß die Triebhaftigkeit 
und tiefe Verankerung 
der weiblichen Wesensstrukturund deren krankhafte Überspitzung in der 
Postmoderne deutlich machen will. Das Weibliche zeigt sich schon in 
der 
Bühnenanweisung deutlich, wo Lynn „ihren Kopf an die Knie des Manns“ (S.32) 
lehnt. Er, der eigentlich Perverse, verhört seine Frau und drängt sie in die 
Rolle 
der psychisch Gestörten. Es entsteht wiederum eine Paradoxie. Obwohl 
die Lynn  ja beschlossen hat, ihr Leben zu ändern, gelingt es ihr nicht, 
dem Teufelskreis der 
Rollenkonditionierung zu entrinnen. Sie antwortet 
nervös und zerfahren auf die drängenden Fragen des Mannes, gibt zu das sie Angst 
habe. Die beiden reden 
aneinander vorbei. Strauß zeigt hier wieder die 
Rudimente der Geschlechterverteilung zwischen Mann und Frau, die hier in ihrer 
krankhaften, überspannten Form den 
zivilisatorischen Deckmantel zerreißen. 
Hans oktrojiert der Frau auch seine erotischen Phantasien. Er streiche in 
„Pornoheften alles Geschriebene und die Sprechblasen aus“ (S.19). Das seien 
nicht ihre 
Phantasien sagt die Frau, das „ist deine Fantasie. Die kannst du 
behalten...“ (S.19). Auch in Bezug auf die Erotik ist der Mann der Dominierende. 
Botho Strauß will 
zeigen das die Erotikindustrie und das erotische 
Miteinander in unserer Gesellschaft fest in Männerhänden ist. Pornos als typisch 
männliche Erotik und Auswuchs der 
Medien erdrücken  jede weibliche 
Sinnlichkeit oder Phantasie. 
1.3 Die weibliche Regression
Der Dialog zwischen Mann und Frau auf Seite 32 bis 34 von dem bereits die 
Rede war, läutet den Regressionsprozeß der Frau ein, der schließlich in der 
Zerstückelung des Mannes auf Seite 38 eskaliert. Hier schlägt die weibliche 
Regression um ins Männliche. Die Frau nimmt die Rolle des Mannes ein. Es gelingt 
ihr 
also letzten Endes nicht, eine neue Form der Rollenverteilung zu 
erreichen. Botho Strauß zeigt hier die tiefe, mythische Verwurzelung der 
Geschlechterunterschiede 
und versucht den Versuch der Schaffung einer völlig 
neuen, emanzipierten Frauenfigur als Utopie oder Groteske zu entlarven. Es gibt 
und muß nach Strauß die zwei 
Pole Mann und Frau geben, dazwischen ist nicht 
viel Spielraum. Auslöschung der Unterschiede ist hiernach also nur durch 
Angleichung möglich. Eine fragwürdige 
Alternative. Strauß wendet sich hier 
gegen die aufklärerischen Versuche z.B. in den 60er Jahren, wo die 
Frauenbewegungen aufgrund  ihres Fanatismus teilweise 
groteske Züge 
annahmen. Er wendet sich gegen die sozialistische Vermännlichung der Frau. 
Die Regression der Frau wird auf Seite 36 besonders deutlich. Sie wolle 
„Spielen, spielen.“. Die Frau verfällt hier in ein kindliches, sinnliches Wesen, 
spricht von 
ihrem „Verlangen“. Die Frau erscheint hier in einem fast 
rauschhaften, dionysischem Zustand, sie wirkt halluzinierend („...Echsen 
kriechen aus den Stereoboxen.“). 
Hier will Strauß totale Weiblichkeit 
zeigen. Er zeigt die mythischen Wurzeln der Weiblichkeit. Das Urtier der  
„Echse“, sprich das ursprünglich Weibliche, kriecht 
„aus den Stereoboxen“, 
hinein in die Moderne. „Die Frauen kommen“ heißt es und „`s ist alles Unfug auf 
Erden...“, sprich das Männliche, das Dominierende, sei 
Unfug. Es ist die 
Forderung nach einem Matri 
                                                                        
-3- 
archat, die hier aus dem Munde der Frau ertönt. Die Echse ist natürlich 
ein Symbol für das Archaische. Ambivalent  ist hier wiederum, dass die Frau 
ihren Mann als 
„Liebster!“ anruft, obwohl sie das Männliche zersetzen will, 
obwohl sie ihn „an den Armen packen“, „an den Lippen beißen“ und „an den Armen 
reißen“ will. 
Mit der Zerfetzung des Mannes kulminiert die Regression der 
Frau in einem orgastischen Spektakel auf Seite 38. Hier zerfließt die Frau 
geradezu zu einem rein 
sinnlichen Geschöpf. Die Frau reduziert sich und ihre 
Umwelt auf ihre Sinne und elementaren Körperfunktionen, sie verwendet Vokabeln 
wie Küssen, Lecken und 
Trinken, verlangt nach diesen Sinneswahrnehmungen. 
Sie verlangt danach, ihr in den „Leib“ (S.38) zu fassen, man solle ihr die 
„Scheiße aus“ (S.38) dem Leib holen. 
Botho Strauß will hier wiederum die 
Wurzeln der Frau zeigen. In der Mythologie hat die Frau das Attribut des 
Sinnlichen und anti-Aufklärerischen, nicht-Rationalen. 
Sie ist dort 
gewissermaßen der Antipode des Mannes. Diese Polarisation wurde durch die 
moderne, männerdominierte Gesellschaft verschüttet und ist nur noch in 
ihrer 
kranken Art  vorhanden. Das zeigt der Autor von „Kalldewey Farce“ und 
kritisiert es, indem an dieser Stelle das Urweibliche der Frau hervortreten 
läßt. Die 
Frau fleht: „OH MEIN GOTT...“, sie fleht also nach ihrem Gott, 
womit womöglich Dionysos gemeint ist, der Gott des Rausches, der Sinnlichkeit 
und des 
Weiblichen. Dieser Gott sei der „König“, der „Schwanz“ und der 
„Wahnsinn“ (S.38), trägt also Charakterzüge eines sexuellen, rauschhaften 
Wesens. 
Dann wird der Mann zerrissen, er verschwindet. Die Frau sehe jetzt 
„mit deinen Augen, mit deinen Augen“ (S.38), sprich mit den Augen ihres Mannes. 
Durch ihr 
männertypisches Verhalten, die radikalemanzipatorische Aggression, 
hat die Frau sich dem Mann angeglichen. Die Frau hat nun typische 
Verhaltensmuster ihres 
Mannes adaptiert, sie trinkt „Bier“ (S.39) und 
beschimpft K und M mit den Worten ihres Mannes („Ihr häßlichen Kröten, ihr 
verdammten Vipern!“ (S.39). 
Auf Seite 40, am Ende der ersten Szene, 
bemitleidet sich die Frau und beklagt den Verlust des Geschenkes ihres „Gottes“ 
(S.40). Dieser Gott ist hier wiederum 
Dionysos. Die Frau tauschte also 
ihreWeiblichkeit letztenendes gegen das männliche Alternativmodell ein. Dieser 
Schritt führte zu dem grotesk-männlichem Verhalten 
der Frau. Das 
Alternativmodell der Linken wird von Botho Strauß als Sackgasse vorgeführt. 
1.4 Die Personen K und M und die moderne Sprache
K und M sind die wohl farcenhaftesten Personen des Stückes „Kalldewey Farce“. 
Diese beiden Frauen fallen vor allem durch ihren Sprachgebrauch auf, ihre 
Sprache ist umgangssprachlich und agressiv. Hinter dieser kruden und 
radikalfeministischen Oberflächlichkeit, verbergen sich jedoch bei 
genauerer  Betrachtung zwei 
verletzliche, sich liebende Frauen. Die 
Lesben K und M sind es letztenendes, die es der Frau ermöglichen ihren Mann zu 
eliminieren. Sie sind die „Hexen“ (S.45), die 
weiblichen Rachegeister. 
Bereits der erste Auftritt der beiden Frauen K und M ist ein Wortgefecht, 
überladen mit umgangssprachlichem Vokabular. Die beiden mokieren sich über eine 
dritte, 
welche offenbar beleidigt davongelaufen war. Mit den Personen K und 
M wirft Strauß die Frage nach einer authentischen Sprache auf. Strauß führt mit 
ihnen zwei 
Menschen vor, die zwar ungefiltert ihrer Agression Luft 
verschaffen, aber dadurch das Gespür für eine gelungene Kommunikation verlieren, 
also aneinander vorbei 
reden. Nur an wenigen Stellen gelangen ehrliche 
Emotionen an die Oberfläche, etwa dort, wo M von ihren Komplexen gegenüber K 
spricht und sagt „Ich bin eben 
nicht so`n Kingsize-Ego wie du!“ (S.15). Die 
Sprache der beiden ist die Sprache des „Fernseh-Spots“ (Bott, 1984), die 
„Lautmalerei des Comics (Crash! Sprong! 
Brooch!, 10)“ (Bott, 1984). Die 
Aggression in der Sprache von K und M weicht ab der zweiten Szene einer 
übertriebenen Rücksicht, welche alle Konflikte 
verschüttet. Dort ist die 
Sprache der beiden Partner als genauso unauthentisch wie in der ersten Szene. 
2. Szene II
                                                                        
-4- 
2.1       „Das Leben eine Therapie“ 
Auch der zweiten Szene ist, wie auch der ersten, eine programmatische Aussage 
vorangestellt: „Das 
Leben eine Therapie“ (S.41). Nach der ersten Szene ist 
nun also die „Therapie“ in das Leben der Charaktere getreten. Alle aggressiven 
und kruden Ausbrüche sind 
verschwunden, wegtherapiert, und durch 
pseudosoziale Phraseologie ersetzt. Doch auch in dieser Szene sind die 
menschlichen Abgründe der therapierten 
Partnerschaften zwischen den 
einzelnen Personen allzu ersichtlich. 
Schließlich ist da Kalldewey, ein 
ungeladener Gast auf der Geburtstagsfeier der Frau, welcher schelmenhaft die 
Hypokrisie der übrigen Gäste entlarvt. Botho Strauß 
will hier die 
Aufgesetztheit und 
Verlogenheit der modernen Gesellschaft zeigen, in der 
alle Leidenschaften und alle Triebhaftigkeit durch Diskussionen, Talkshowgelaber 
und Psychologisierung 
negiert werden. Die Dialoge der Personen wirken in 
dieser Szene anerzogen und nicht ehrlich, es sind die Floskeln ihrer  
Psychiater, ihrer Therapie, mit denen die 
Charaktere hier kommunizieren. 
Die Regieanweisung der zweiten Szene greift Elemente der vorherigen Szene 
auf wie z.B. die „Lautsprecherboxen“ (S.41) und den „Notenständer mit Querflöte“ 
(S.41). Insbesondere die Lautsprecherboxen, deren „Stoffbespannung“ (S.41) 
zerstört ist schaffen eine Brücke zu den mythischen Echsen, die aus den Boxen 
kamen. Das Mythische und Triebhafte schwingt also auch hier mit, ist nicht 
vollständig wegzutherapieren, es ist hier lediglich verschüttet und wird 
schließlich durch 
Kalldewey geweckt (s.u.). Es stehe ein „Biedermeiersofa“ 
(S.41) und ein „Tisch mit weißer Tischdecke“ (S.41) auf der Bühne, wobei die 
Frau die Tischdecke 
glattstreiche. Die Tischdecke ist ein Symbol für das 
Zudecken der Konflikte und Leidenschaften durch die Therapie. Die Frau streicht 
die Decke glatt, sprich sie 
glättet, symbolisch betrachtet, die Wogen ihrer 
Triebe. Außerdem ist das Weiß der Decke übertragen als Unschuld zu deuten, mit 
welcher die Sünde verdeckt wird. 
Auch das Symbol des Biedermeiersofas ist 
von Botho Strauß mit bedacht gewählt, weißt es doch bereits hier auf die 
Biederkeit und Prüderie der vorgeführten 
Beziehungspartner hin. 
2..2 Kapitalismuskritik von Rechts
Zu Beginn der zweiten Szene tritt die Frau auf und spricht von den 
Geschenken, welche sie von ihren Geburtstagsgästen erwartet. Sie schwärmt von 
einem „Tier“ 
(S.41) von etwas „Unbekanntem“ (S.41) , von etwas 
Extrordinärem, was sie vielleicht von Kattrin geschenkt bekäme. Von ihrem Mann 
erwartet sie eine 
„Notentasche, Ziegenleder dunkelblau.“ (S.41). Hier zeigt 
sich die Kapitalismuskritik im Stück Kalldewey Farce. Die Frau leidet unbewußt 
an ihrem Mangel an 
Leidenschaften und versucht dieses Defizit durch 
materielle Wünsche zu kompensieren. Sie projeziert ihre Sehnsüchte auf den 
Götzen Mammon. Die Frau sehnt sich 
nach „Früchten, Blumen, Kuchen, Dingen!“ 
(S.41), will also ihre Sinne durch  Dinge befriedigen, sie will Früchte 
schmecken und Blumen riechen. Um so enttäuschter 
ist sie, als sie von ihren 
Gästen erfährt, dass diese keine Geschenke für sie haben, sie „läuft unter 
Tränen zum Fenster“ (S.45). Die Geschenke sind Teil der Therapie, 
ohne 
Geschenke machen die Gäste die „Therapie kaputt „ (S.49). Der Konsum ist die 
Droge des modernen, aufgeklärten Menschen, sein schlechter Ersatz für 
Leidenschaft und sein Medikament. Das will Strauß sagen. Lediglich Kalldewey 
hat ein Geschenk mitgebracht, eine „Piccoloflasche Sekt“ (S.45). Dieses Geschenk 
wird letztenendes zu dem phallischen Götzenbild der Partygesellschaft. Diese 
Piccoloflasche, der Trieb, ist das Reiche, Geheimnisvolle und Unbekannte was die 
Frau 
sich zu Beginn der zweiten Szene wünscht, was sie aber zu diesem 
Zeitpunkt noch auf den Konsum projiziert. 
Strauß wünscht sich  eine 
Gesellschaft, bei der „der Ökonomismus nicht im Zentrum aller Antriebe 
steht,..“, da solche Gesellschaften  „aufgrund ihrer geregelten, 
glaubensgestützten Bedürfnisbeschränkung im Konfliktfall eine beträchtliche 
Stärke oder gar Überlegenheit zeigen werden.“(Strauß 1984). Dies ist Rechte 
Kapitalismuskritik. Auch die Linke kritisiert den Kapitalismus, hat jedoch 
ein Alternativmodell, die Utopie des Kommunismus oder den Sozialstaat, 
anzubieten. 
                                                                        
-5- 
2.3       Das „Atlantis längst versunkener 
Obszönitäten“ 
Die Charaktere sprechen ab Seite 42 von ihrer Herkunft, ihrer Vergangenheit, 
welche im übertrage- 
nen Sinne als eine Art Urzustand der Menschen gesehen 
werden muß. Dieser Zustand war „Besser als der beste Film“ (S.42) sagt K und 
ergänzt: Es habe seinerzeit 
„eine große Liebe“ (S.42) existiert. Sie kämen 
aus einen „Atlantis der Obszönitäten“ (S.43), so der Mann, aus der „Tyrannei!“ 
(S.43) wie M es ausdrückt. Die 
Personen Blicken also zurück auf etwas 
Gewaltiges, was offenbar nicht mehr existiert. Strauß richtet hier mit Hilfe der 
Charaktere wiederum seinen Blick zurück und 
besinnt sich auf einen 
ursprünglichen Zustand voller Liebe, Leidenschaft, Trieben, sprich 
“Obszönitäten“ (S.43), Angst und Gewalt. So fragt der Mann enttäuscht, 
was 
aus der Angst geworden sei und M sehnt sich nach Tyrannei. Diese eigentlich 
negativ besetzten Begriffe idealisiert Strauß hier und schafft einen Gegensatz 
zum 
heutigen seichten Leben. Im Gegensatz zu den Linken ist er nicht 
fortschrittlich sondern konservativ, d.h. er fordert den Rückblick und die 
Besinnung auf die 
Tradition der Menschen. Als Rechtsintellektueller fordert 
er ein Leben, das sich mit dem Elementaren auseinandersetzt. Der Mensch soll 
wieder an seine Grenzen 
stoßen können, er fordert einen neuen (heroischen?) 
Pathos. Auch M´s Aussage „Wie demokratisch ist das denn hier?!“ (S.42) ist in 
diesem Zusammenhang zu 
lesen. Der Schriftsteller kritisiert hier 
wahrscheinlich auf äußerst subtile und fragwürdige Weise unsere 
Gesellschaftsform und stellt diese in Frage. Nach Strauß wird 
alles 
breitdiskutiert, es wird alles abgestimmt und nichts bewegt sich, der Apparat 
ist gelähmt durch Demokratie. Ist hier der Ruf nach dem starken Mann zu 
vernehmen, nach einem Philosophenkönig etwa oder einem Dionysos? Dieser 
Dionysos, der „Herrscher mit der Flamme auf dem Kragen“ (S.44) war der Herrscher 
über die besagten „längst versunkenen Obszönitäten“ (S.44) sagen K und M. 
Jetzt sind die Menschen „im Fallen“ (S.43), womit Strauß sein Leitmotiv der 
gefallenen Kultleidenschaften wieder aufgreift. 
2.4 Die pseudosoziale Moral der Aufklärung und die Psychiatriekritik
Als Gegensatz zu dem „Königreich der Obszönitäten“ zeigt Strauß nun das Leben 
in der heutigen psychologisierten Gesellschaft mit all seinen hohlen Phrasen. 
Das 
hochste Ziel ist heute die Harmonie. Auch M und K sind angepaßt, obwohl 
sie einmal „Hexen“ (S.45), also kultische Wesen, gewesen seien. Sie hätten 
erkannt, so 
K, dass man „den Wahnsinn nicht mit den Mitteln des Wahnsinns 
bekämpfen kann“ (S.46). Der Mensch brauche „eine neue Moral zum Überleben“ 
(S.47). Diese 
Floskeln wirken aufgesetzt und wie auswendig gelernt, es sind 
typisch moralisierende Sätze im Stile der 60ger Jahre Studentenbewegungen. Botho 
Strauß macht sich 
mit einem Sarkasmus über diese Art von Aufgeklärtheit 
lustig, durch farcenhafte Wiederholung und Überspitzung wirken diese Floskeln 
lächerlich. Er wendet sich 
gegen die Vorstellung der alleingültigen Moral 
und gegen ein linksaufklärerisches Fortschrittsdenken, welches zu einem besseren 
Menschen führen soll. Dieses 
Denken ist für Strauß illusionär. M proklamiert 
auf Seite 48: „Jetzt wissen wir nämlich, was das Richtige ist und was positiv 
ist.“ Es gibt also für M das Richtige. Es 
folgt der Slogan „Dafürsein ist 
positv“. Diese Schlagworte sind typisch für das sozialdemokratische Gedankengut, 
was Strauß verabscheut. Er wendet sich gegen 
eine Indoktrination von Moral 
als Surrogat für Religion und Mystik.„Der Therapeut“ (S.46), so K, sage es „tut 
ja auch weh“ (S.46) wenn man andere unterbricht 
und „Komm, locker - lockere 
dich“ (S.48). Auch dieses Psychologisieren von K ist lachhaft und wirkt durch 
den Kontrast mit der ersten Szene geradezu irreal. In 
der ersten Szene waren 
K und M aggressiv und beschimpften sich die ganze Zeit, jetzt ist dieser Jargon 
fast völlig aus ihrer Sprache gewichen. Die beiden scheinen 
ihre 
Aggressionen mit Hilfe des Psychiaters, des Therapeuten,  ins Gegenteil 
verkehrt zu haben, in ein unnatürliches Harmoniebedürfnis. 
Konflikte werden 
heutzutage nach Strauß nicht ausgetragen, da sonst die Therapie „schief“ (S.47) 
gehe, man solle schließlich nicht „endlos ... herumkritisieren“ 
(S.48). 
Durch übertriebenes Harmoniestreben werden Aggressionen unterdrückt und es 
entsteht Krankheit.  Die Frau stellt fest, dass ihre 
                                                                        
-6- 
„sexuellen Beziehungen ... jetzt sehr gut“ (S.50) seien. Die Worte 
kommen der Frau während ihres Monologes nur schwer über die Lippen, „(sie atmet 
schwer)“. 
Der Satz „Wir haben ... viel (sie atmet schwer) Jux  
miteinander !“ (S.50) wirkt gequält und verkrampft. Die Frau erzählt hier 
offenbar die Unwahrheit. Die 
Erwartungen des Therapeuten erfüllt sie nur 
scheinbar indem sie einen Therapieerfolg vorgaukelt. Sie ist hierdurch durch die 
übersteigerte Harmonieerwartung 
gezwungen. Der rationale, leidenschaftslose 
und idealisierede Wortschatz der Frau wirkt hier absolut unpassend und nicht 
authentisch. Der Frau wurde hier die Ratio 
des Mannes,  in der Person 
des  Therapeuten, aufgezwungen. Sie verliert ihre weibliche Komponente. 
Alle dionysische und die Leidenschaft  wird durch die Ratio 
der 
Aufklärung Konstrukt negiert. Das will Strauß deutlich machen. Die Aufklärung 
ist ein männliches Konstrukt. Der Mann erkennt die Verlogenheit. Er macht sich 
in ironischer Manier über den „Harmonierekord“ (S. 50) der Paartherapie 
lustig, welche alle „Restinstinkte runderneuert, tätärätä“ (S.50) hätte, sprich 
alle triebhaften 
Relikte ausgemerzt habe. Strauß legt in der zweiten Szene 
fast alle gesellschaftskritischen Aussagen in den Mund des Mannes. Der Mann ist 
der Flötist Hans. Der 
Flötist ist laut Marie-Luise Bott ein Symbol für den 
Dichter, Hans fungiert also hier als Sprachrohr von Strauß. Auch auf Seite 52 
beschwert der Mann sich, dass 
keine Diskussion mehr möglich sei, da alle der 
gleichen Meinung seien. Jeder Disput wird also nach Strauß durch die 
heuchlerische  „political correctness“ der 
Gesellschaft erstickt. 
2.5 Die Funktion Kalldeweys
Kalldewey  ist die zentrale Figur des Stückes, was schließlich schon der 
Titel „Kalldewey Farce“ antizipiert. Kalldewey „bringt nur Obszönitäten heraus“ 
(S.54) sagt 
die Frau. Seine Sprache besteht aus schelmenhaften, schmutzigen 
Wortspielen wie z.B. „Willst du Scheiden ohne Krampf versuch`s mal unter 
Wasserdampf“ (S.55). 
Der Kobold Kalldewey nimmt so die Partygesellschaft auf 
die Schippe und bringt sie gegen sich auf. Die Frau mokiert sich „Mein Gott ist 
das lächerlich!“ (S.55). 
Hier bezeichnet sie Kalldewey unbewußt bereits als 
ihren Gott und tatsächlich ist Kalldewey zumindest ein Gesandter des Gottes 
Dionysos, wenn nicht gar eine 
leibhaftige Dionysosfigur. Kalldewey soll 
zunächst verschwinden, doch die Tür, der Ausgang und Ausweg aus dem Dilemma der 
Aufklärung, geht nicht auf. Botho 
Strauß zeigt hier die Verwurzelung der 
aufklärerischen Tradition in den Köpfen des modernen Menschen. Jeder Trieb, 
alles Obszöne wird negiert. Kalldewey ist die 
Fleischwerdung dieses 
Triebhaften und des Rausches. Doch Kalldewey ist auch der Gott des Konsums, er 
spricht in Werbeslogans. Der Name Kalldewey stehe für 
„KaDeWe“ schreibt 
Marie-Luise Bott, für das Kaufhaus des Westens in Berlin. Er sei der „Un-Geist 
des Konsums“ (Bott, 1984). 
Botho Strauß  will deutlich machen, dass der 
Trieb ein Teil der verlogenen, ihn negierenden, Gemeinschaft ist. Dies erkennt 
M, indem sie sagt: „Irgentwie paßte der 
hierher, als hätt`s ihn immer schon 
gegeben.“ (S.57). Trotzdem wurde Kalldewey, sprich der Trieb, symbolisch unter 
den Tisch gekehrt, er wird, kaum bricht er 
hervor, wieder versteckt. Die 
Frau „glättet das Tischtuch“ wie zu Anfang der zweiten Szene. Auf Seite 61 
kommen K erste Skrupel „Wir haben ihn (Kalldewey 
d.A.) schlecht behandelt. 
Man muß erst sehen, was hinter einem fremden Menschen steckt“. Die pseudosoziale 
Phrase, dass man erst hinter einen fremden 
Menschen schauen müsse, 
verschafft hier ironischerweise Kalldewey Eintritt in die Gesellschaft. Die Frau 
wehrt sich jedoch heftig, verlangt nach einem 
Themenwechsel. Der Mann 
hingegen schlägt wiederum einen gesellschaftskritischen Ton an. Während die Frau 
die Technik und den Forschritt auf farcenhafte und 
übersteigerte Weise 
bejubelt, also in ihrem Denken vom liniearen Fortschritt verhaftet ist, spricht 
der Mann von den „Alten“, die 
irgentwann gegen zuviel „Mikrotechnik“ auf die 
„Barrikade“ (S.62) gehen. Auch die Frau beginnt ihm plötzlich zuzustimmen. Hier 
zeigt sich wieder die Straußsche 
Gesellschaftskritik von Rechts, gegen 
zuviel Fortschrittsglaube und für das Alte. Strauß sucht den „Wiederanschluß an 
die lange Zeit, die unbewegte“, welche „ihrem 
Wesen nach Tiefenerinnerung“, 
sprich das Unbewußte, sowie „eine religiöse“, also mythische, „oder 
propolitische Initiation“ (Strauß, 1993) sei.  M beginnt, sich 
„gern“ 
(S.62) an Kalldewey zu erinnern, was soweit führt, dass sie ihn als „King“ 
(S.63), sprich als Gott, be 
                                                                        
-7- 
titelt. Die Frau verwehrt sich indessen wieder gegen  den 
„Schweinepriester“ (S.63) Kalldewey, sie äußert Angst vor einem Rückfall, die 
Therapie sei dann 
„umsonst“ (S.64). Sie hat Probleme mit ihrer Sexualität, 
hat Angst vor dem „Pornoscheißundschwanzverdammtendreckschwein“ (S.64) Kallde 
wey. Sie fürchtet sich von allen Charakteren am meisten vor ihrem Trieb und 
will ihn am liebsten aus ihrem Leben streichen, ihn wie die Tischdecke 
glattstreichen. 
Strauß will hier ein Problem zeigen, worunter viele Frauen 
(und auch Männer) in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft leiden, alles 
redet vom Sex, von Porno etc. 
und die natürliche Sexualität und Leidenschaft 
wird durch diesen radikalen Exibitionismus erstickt. Das moderne, 
pornographische am Sex beschämt die Frau und 
evoziert ihre Verkrampfung. 
Leidenschaft existiert bestenfalls noch als Überlieferung, als Mythe. 
Zum 
Schluß der zweiten Szene werden schließlich alle „Rückfällig“. Sie sind 
Kalldewey „ganz ergeben“ (S.66) und die Frau wie auch der Mann habe „ein 
höchstes 
der Gefühle nur“, wenn sie sich „unterwerfe“ (S.66). Der Mensch 
sucht unbewußt nach einem Führer, das macht der Autor seinem Publikum an dieser 
Stelle klar. 
Man brauche eine Polarisation zwischen Mann und Frau erkennt 
der Mann, es fehle „an nützlicher Ergänzung“ (S.66). Kalldewey ist der Führer, 
eine Hitlerfigur 
schreibt Marie-Louise Bott. Er sei der „Rattenfänger“ 
(S.72) von Hameln, von dem der Mann im Zwischenakt spricht. Dieser ertränkte das 
Ungeziefer im 
„Vergessensfluß“ (S.72), d.h. nach Hitler bzw. Kalldewey 
bleiben die Uhren stehen, es bleibt das Vergessen. 
Der Ausgang aus dem 
Irrweg der Aufklärung ist also nach Strauß  nur mit Hilfe des Triebes, 
symbolisiert durch die phallische Piccoloflasche, zu öffnen. Dies 
geschieht 
letztenendes auch: Die Charaktere taufen die Tür mit Hilfe der Piccoloflasche 
(s.o.) auf den Namen „Ausgang“ (S.67), wodurch dieser sich öffnet und 
wodurch ironischerweise Konsumgüter ins Zimmer geweht werden. Es entsteht 
also ironischerweise lediglich ein Pseudoparadies des Konsums wie es in Szene 
III 
vorgeführt wird, da auch Kalldewey sich längst aus dem Staube gemacht 
hat und nur noch der Konsum bleibt. Der Autor zeigt hier also keinen direkten 
Ausweg aus 
dem Dilemma der Aufklärung und grenzt sich so von seinen 
Vorgängern, den Aufklärern und Fortschrittsutopisten, ab. Was von allem bleibt, 
ist die Beckett`sche 
Resignation, das Unglück als Gag: „The worst is in 
front of one, until it makes one laugh.“ 
3. Szene III
3.1 Der Therapeut als Ersatz Kalldeweys
In der dritten Szene sind die Charaktere auf ihre kranken Anteile 
zusammengeschmolzen. Der Therapeut,  als „Chef“ (S.77) bezeichnet, 
residiert als eine Art 
Sektenoberhaupt in seinem Büro. Die ominöse Gestalt 
des Chefs zeigt sich nie. Die Charaktere des Stücks verehren ihn wie einen Guru 
und sind auf ihn fixiert, alles 
Mitmenschliche unter ihnen hat sich 
aufgelöst. Der „Chef“ leitet seien therapeutische Praxis wie ein Unternehmen und 
bereichert sich scheinbar an der 
Leichtgläubigkeit seiner Patienten, nutzt 
diese völlig aus und reist fast permanent um die Welt. Am Ende des Stückes steht 
also die totale Entartung, alle Charaktere 
sind kranke 
Persönlichkeitswracks, ihre Kommunikation ist völlig gestört. 
Während der 
letzten Szene ertönt „Musik wie im Supermarkt“ (S.76). Hiermit wird wiederum die 
Konsumkritik des Autors deutlich. Das Geschehen spielt also vor 
dem 
Hintergrund des Kapitals. 
Das Kapital und der Konsum entfremdet den Menschen 
von seinen Wurzeln und zerstört dessen Menschlichkeit. Das soll hier deutlich 
werden. Der Therapeut heißt 
keineswegs umsonst der „Chef“ (S.77). Die Worte 
„der Chef“ (S.77) und sein „Büro“ (S.77) sind der Terminologie der Arbeitswelt 
entlehnt.  Der Therapeut redet 
unsinnigerweise im Rahmen der Therapie 
von seinen Besitztümern und dessen Werten über tausende von Mark. K beschwert 
sich schließlich darüber, dass der Chef 
nur seinen Reisen im Kopf habe. K, 
M, die Frau und der Mann sind in unterschiedlicher Ausprägung abhängig von ihrem 
Therapeuten wie von einer Droge. 
Besonders der Mann ist ihm hörig. Er wartet 
                                                                        
-8- 
„erwartungsvoll“ (S.77) vor der Tür und gerät in „Abhängigkeit zu den 
Türbewegungen“ (S.77) zum Büro des Therapeuten. Die Frau drückt diese Situation 
noch 
drastischer aus: Ihr Mann sitze vor der Tür des Therapeuten und wichse 
„wie`n Schimpanse“ (S.82). Hier sieht man die Defizite der mitmenschlichen 
Kommunikation, welche durch die Fixierung auf  den Therapeuten 
entstanden sind. Die 
Frau fordert leidenschaftliche und sexuelle Zuwendung 
(„Küß mich halt mich lieb mich“ S.82), wozu der Mann nicht imstande ist, da er 
sogar seine Sexualität auf den 
Therapeuten bezieht. Er hat geradezu Angst 
vor Nähe, der Kontakt zur Frau würde ihm zu „eng“ (S.82). Sein Bedürfnis nach 
Unterwerfung, was der Mann schon in 
Bezug auf  Kalldewey artikulierte, 
ist hier völlig pervertiert. Er läßt sich von seinem Therapeuten wie einen  
Jünger segnen, er läßt sich die „Hand auf die Schulter“ 
(S.82) legen. Auch M 
befindet sich in einer großen Abhängigkeit, sie ist von „Pillenstreifen, Röhren 
und Döschen“ (S.79) behangen, die sie ja wahrscheinlich vom 
Therapeuten 
verschrieben bekommt . Als sie sich verspricht, will sie unsinnigerweise ein 
Medikament gegen den „Versprecher“ (S.81) einnehmen. Sie ist 
gewissermaßen 
Medikamentenabhängig, sucht die Lösung ihrer Versprecher, also ihrer 
Kommunikationsstörung,  verwerflicherweise allein im Konsum von 
Medikamenten und im Konsum von unwichtigen Gütern wie „Teppichschaum“ (S. 
82). Sie ist abhängig von diesen Artikeln und ist irritiert bei deren fehlen in 
der 
Angebotspalette, in diesem Fall sei schließlich alles „Aus und vorbei.“ 
(S.82). 
K ist sich ihrer Abhängigkeit vom Therapeuten durchaus bewußt, in 
der sie sich nur befinde, weil sie „den Kalldewey nicht gekriegt haben“ (S.85). 
K war sich 
schließlich auch der Funktion Kalldeweys in Szene II durchaus 
bewußt. Sie erkennt den Therapeuten als den Pseudo-Kalldewey und dessen 
Karrikatur. Er ist der 
Gottesersatz der Gemeinschaft. Die Gesellschaft 
„hasten haltlos“ durch das „Niemandsland zwischen zwei Büros der 
Therapie-Agentur“, sie seien morgens 
Angestellte, abends Kunden und 
andersrum“ (S.85) bringt K die Situation auf den Punkt. Das Leben findet also im 
Rahmen der Therapie statt, dessen Guru der 
Therapeut ist. Der Therapeut ist 
also zugleich  Religionsersatz, Apologet des Konsums und Chefideologe in 
einer Person. Doch K hat nicht die Kraft sich als einzelne 
gegen das System 
zu wehren, der einzelne ist dazu nicht in der Lage, dass weiss auch der Mann 
(s.u.). Sie versucht den „Chef“ einzusperren, was jedoch nicht 
funktioniert. 
K erkennt die Menschen  als „Medientrottel“ und „Futuridioten“ (S.106). Mit 
ihrem Sarkasmus macht sich K über die Gesellschaft lustig: „Jawoll zum 
Überfluß, zum Überschwang Jawoll zu den reichen und den fetten Festen“ 
(S.107). Trotz diesen „Festen“ sei der „Alltag“(S.107) tragisch, sprich ohne 
Sinn und 
voller Tristesse. 
Für Botho Strauß verkörpert der Therapeut die 
Ziele und die Ideale unserer modernen und kranken Gesellschaft. Er ist für den 
Schriftsteller Strauß der Kommerz, 
der Medienstar und Religionsersatz, der 
blinde Glaube an den Konsum und an die Technik bzw. Medizin, dem wir uns 
bedingungslos unterwerfen, da uns der 
„geistige Führer“ (S.101) fehlt . 
Dieser hätte bei uns sowieso keine Chance, da er verjagt würde wie Kalldewey. 
Das ist die Quintessens des Strauß`schen Stückes. 
Der Mann stellt die 
rhetorischen Fragen nach einem Ausweg aus der Sackgasse der Zivilisation; „Mehr 
Demokratie? ... Banken verstaatlichen, den gutmütigen 
Sozialismus einführen“ 
(S.101). Nein, das ist nach Strauß keine Lösung, dass sei der Linke Irrweg. Die 
Linke male sich ein „Weltreich“ aus, es sei die „Utopie“, der 
die Linken 
hinterherhasten, welche die „Heilsgeschichte“ (Strauß, 1993)  parodiere. Es 
ist der euphorische Fortschrittswahn und überschwengliche Glaube an 
Demokratisierung, mit deren Hilfe die Linken die Menschheit zivilisieren 
wollen, gegen den sich Strauß an dieser Stelle wendet. Diese Zwanghaftigkeit 
jeden 
Kantinenausschuß zu demokratisieren führt nur zu Stagnation. Der Mann 
sagt als Sprachrohr des Dichters Strauß an was es fehlt: „Es fehlt der geistige 
Führer im 
Land!“ (S.101). Der Mann ist Flötist, stehe also für die Person 
des Dichters wie Marie- Louise Bott schreibt. Hans sei hier die Person des 
Rattenfängers, der die 
Seelen der Menschen für sich gewinnen will. Dies wird 
auch im Zwischenakt deutlich: Der Mann Hans marschiert hier flötetend die 
Menschenschlange. Doch er ist 
sich seiner Ohnmacht bewußt, er sei nicht 
„klug“ (S.101), er könne es allein „nicht fassen.“ (S.101), kurz: Er ist ein 
Außenseiter. Hans ist hier die Figur des rechten 
Außenseiters, von der 
Strauß in seinem „anschwellenden Bocksgesang“ spricht: „Der Rechte - in der 
                                                                        
-9- 
Richte: Der Außenseiter.“ (Strauß, 1993). Und wer soll nun dieser neue 
„Führer“ sein? Das verschweigt der Autor seinem Publikum und mit  
Sicherheit sähe sich 
Strauß gerne in der Rolle des „geistigen Führers“. Eine 
wiederum fragwürdige Alternative. 
Zum Schluß des Stückes greift Strauß den 
Anfangsdialog von „Kalldewey Farce“ auf. Mann und 
Frau müssen sich offenbar 
trennen, obwohl sie sich lieben, da sie keine Kommunikationsbasis finden können. 
Es entsteht also circous viciosus. Am Ende des Stückes 
steht also die 
Ernüchterung des sich immer sinnlos Wiederholenden. Es ist das  sinnlose 
„Warten auf Godot“, welches die Menschen noch am Leben erhält. 
3.2 Die Medienkritik
Die Strauß`sche Medienkritik wird besonders deutlich durch die Inszenierung 
der Talkshow von Seite 90 bis Seite 94. Hier ist die Gesellschaftskritik des 
Autors am 
plakativsten. Eine Ehefrau sagt ihrem Ehemann in der Show, dass er 
ihr „Erzfeind“ (S.91) sei. Der Mann hörte diese Information dort zum ersten Mal. 
Strauß führt 
hier wieder die totale Kommunikationsstörung der 
Beziehungspartner in unserer Gesellschaft vor und zeigt die fatale Funktion des 
Fernsehens als Indikator für diese 
Probleme, welche scheinbar nur in aller 
Öffentlichkeit ausgetragen werden können, weil das private miteinander der 
Menschen nicht mehr funktioniert. Das kann nur 
scheitern. Das Private ist 
dem modernen und aufgeklärten Menschentypus fatalerweise „zu eng“ (S.82), wie 
der Mann es sagt.  Das Fernsehen, der „TV Kanal“ ist 
die „Kloake“ 
(Strauß, 1993) der Moderne. Der Fernsehthriller ist das Angstsurrogat einer 
durch Aufklärung angstlosen Gesellschaft. 
3.3 Kritische Würdigung
Strauß  macht mit seinem Werk „Kalldewey Farce“ auf  viele Probleme 
unserer Zeit aufmerksam. Dies ist berechtigt und nötig. In dem Werk werden die 
Zwänge 
und Sehnsüchte unserer „Tamago 
chie-Beziehungswelt“ meisterhaft 
dargestellt. Dennoch: Die Weltanschauliche Position des Autors Botho Strauß 
ist  meiner Meinung nach äußerst bedenklich, da sie 
den „Kavalkaden 
brauner Hundsföttchen“, um es mit Brecht zu sagen, ein Sprachrohr bietet. 
Pauschale Aussagen wie: Das Linke sei „von alters her...Synonym für 
das 
Fehlgehende“ , des „verhexten“ oder  „verkehrten“ (Strauß, 1993) sind 
unzulässige Diffamierungen. Nicht umsonst wurde ich im Internet von Textseiten 
über 
Strauß über direkte „Links“ zu Seiten der rechtsradikalen NPD geführt. 
Fairerweise muß man sagen, dass Strauß sich von den Neonazis distanziert. 
Trotzdem ist 
Strauß Gedankengut Wasser auf den Mühlen der Nazis, so las ich 
bei der NPD Zitate von Strauß: „In verschwätzten Zeiten bedarf die Sprache neuer 
Schutzzonen“ 
oder: „Die Demokratie braucht wie ein Organismus die Gefahr“. 
Das ist Nazi-Terminologie von der übelsten Sorte und zudem grober Unsinn. Wozu 
braucht ein 
Organismus Gefahr?! Die Errungenschaften der Linken sind heute 
nicht wegzudenken, vielleicht sollte B. Strauß mal seine Mythen, Mythen sein 
lassen und zur 
Abwechslung in Geschichtsbüchern blättern, ohne die Linke 
gäbe es schließlich keine Demokratie usw.. Oder die Literatur: Nach Strauß ist 
die „Rechte 
Phantasie...die Phantasie des Dichters“ (Strauß, 1993). Als ob 
nicht fast die gesamte moderne Weltliteratur aus den Werken von  Linken 
„Schreiberlingen“ besteht! 
Literaturverzeichnis: 
Bott, Marie-Luise: Spuren dieser Zeit. In: Heinz 
Ludwig Arnold (Hrsg.): Text+Kritik (1984), S.31-53. 
Ruckhäberle, 
Hans-Joachim: „Botho Strauß“. In: Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts. Hrsg. 
von Hartmut Steinecke. Berlin: Erich Schmidt Verlag 1994, S. 870-879. 
Strauß, Botho: Kalldewey Farce. dtv, München 1986. 
Strauß, Botho: Paare, 
Passanten. dtv, München 1981. 
Strauß, Botho: Anschwellender Bocksgesang. In: 
Der Spiegel, 8.2.1993. 
                                                                        
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